Engel des Universums von Einar Már Gudmundsson

Engel des Universums von Einar Már Gudmundsson

15.09.2011

Ein preisgekrönter Roman über das Anderssein und den tiefen Wunsch nach Anerkennung und Toleranz. Ein wunderbares, ein berührendes Buch!

Páll verbringt eine glückliche und unbeschwerte Kindheit. Er ist sehr kreativ, malt Bilder, die andere zum Staunen bringen und liebt es erfundene Geschichten zu erzählen. Doch als plötzlich die Kopfschmerzen sein Leben bestimmen zieht er sich immer mehr zurück, wird aggressiv und unberechenbar. Er bekommt seltsame Visionen, die ihm Angst machen, die Grenze zwischen Realität und Wahn verschwimmt immer mehr...

Schließlich wird er nach Kleppur, der berühmten Nervenheilanstalt in Reykjavik gebracht. Dort findet er Freunde, Menschen, die ihn verstehen. Und doch bleibt er unglücklich. Er hat Angst vor den Psychopharmaka, die ihm seine Visionen rauben und eine betäubende Leere hinterlassen. Er wünscht sich sehnlich ein "normales" Leben und doch wird ihm immer mehr klar, dass es für ihn kein Leben "dort draußen" geben kann, denn die Krankheit ist überall und die Krankheit ist wie ein Makel.

Einar Már Gudmunsson hat dieses Buch seinem verstorbenen Bruder gewidmet, der wie Páll jahrelang in Kleppur lebte. "Engel des Universums" ist ein sehr bewegendes Buch. Gudmundsson schafft es mit viel Witz und Charme seinem Bruder ein Denkmal zu setzen. Einem Menschen, der so gerne teil dieser Gesellschaft gewesen wäre, aber letztendlich an ihr zerbrochen ist.

1993 wurde "Engel des Universums" in Reykjavik zum Roman des Jahres gewählt und 1995 mit dem Literaturpreis des Nordischen Rates ausgezeichnet.

Auch die Verfilmung von Friðrik Þór Friðriksson aus dem Jahre 2000 ist sehr sehenswert.

Leseprobe

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kartoniertes Buch, 222 S.
Sprache: Deutsch
btb Verlag
ISBN: 9783442739172